You are using an outdated browser. For a faster, safer browsing experience, upgrade for free today.

Die Tochter von Daniil Granin, Marina Chernischova zu Besuch an der DSP

Marina Chernischova, die Tochter des russischen Schriftstellers Daniil Granin, der eines seiner Werke dem Thema des Großen Vaterländischen Krieges und der Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland widmete, besuchte am 23. März unsere Schule. Die Deutsche Schule St. Petersburg, die sich als deutsch-russische Begegnungsschule versteht, soll demnächst nach seinem Namen benannt werden.

Daniil Granin war ein sowjetischer Schriftsteller. In seinen Werken verarbeitete er seine Erfahrungen im zweiten Weltkrieg und die daraus resultierenden Folgen für seine Heimatstadt Sankt Petersburg (früher Leningrad). Es gelang ihm, durch freundschaftliche Beziehungen mit und zu Deutschland, Vorurteile zu überwinden und den humanistischen Friedensgedanke zugunsten von beiden Völkern zu verbreiten.

Während ihres Besuchs nahm Frau Chernischova an einer kleinen Führung durch das Schulgebäude teil. Dabei besuchte sie die Kindergartengruppen und die Schulklassen, besichtigte die Unterrichtsräume und unterhielt sich mit einigen unsere Schülerinnen und Schüler.

Im Geschichtsunterricht der 6. Klasse ging es an diesem Tag um die Antike und deren Mythologie sowie um die Rolle von Mythen in der Geschichtsschreibung. Die Antwort einer Schülerin auf die Frage zum Entstehungsjahr des antiken Roms laut Mythen und Dokumenten ergänzte Frau Chernischova: „Mythen sind manchmal viel nachhaltiger, als die Wahrheit. Dies folgt unter anderem aus der Forschung von Geschichtsdokumenten.“ Man könne es zum Beispiel an den Mythen aus der Geschichte der Sowjetunion erkennen. „Mythologie ist ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Gesellschaft“, sagte Frau Chernischova.

Bei dem Besuch bei der schulischen Sozialpädagogin Katrin Li wurde die Wichtigkeit von sozialer Kompetenz im Unterricht, individueller Problemlösung und Zeitmanagement hervorgehoben. Ein großer Teil der Probleme könne aus Sicht unseres Besuchs mit guten Büchern gelöst werden.

Zuletzt ging es in die Bibliothek. Dabei war Frau Chernischova sichtlich überrascht, als sie im Bücherregal eine ihr unbekannte Ausgabe des Werkes ihres Vaters entdeckte.

In der nächsten Zeit, bei einem weiteren Treffen mit Frau Chernischova wird genauer besprochen, wie und wann die Benennung der Deutschen Schule mit dem Namen „Granin“ stattfinden wird.

Text: Eva Haverkamp
Fotos: © Deutsche Schule Sankt Petersburg / Kira Chernova

Fotogalerie
Fotogalerie